Das Thema Verkehr ist ein Dauerbrenner in der Kurstadt. Die Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein erklärt gerade an ihrem Infostand, nach eigenen Angaben, kurz vor der Landtagswahl die Königsteiner über dieses wichtige Thema aus ihrer Sicht auf. Obwohl die ALK ausschließlich in der Kurstadt vertreten ist und keine Verbindungen zur Landespolitik hat.

Die Fraktionsvorsitzenden Nadja Majchrzak sagte, sie müssten sich dagegen wehren, „dass allein die ALK den Bau der B8 verhindert habe.“ Doch genau dafür hat sich die Aktionsgemeinschaft jahrzehntelang gerühmt. Ihre politischen Anfänge finden sich exakt bei diesem Thema. Auf der Website finden sich Wahlprogramme und Berichte, die für jeden nachvollziehbar machen, der nicht dabei war, dass die ALK-Mitglieder unermüdlich gegen das Projekt gekämpft haben.

So gab es in den 80er Jahre ein Hüttendorf im Liederbachtal, um die sogenannte „Taunusautobahn“ zu verhindern. Zu den Unterstützern zählten Mitglieder der ALK. Ein Zeitzeuge berichtet: „Die Stimmung in der Bevölkerung war emotional sehr, sehr aufgeheizt. Eine sachliche Diskussion über die Strecke gab es in Königstein schon lange nicht mehr.“ Das Hüttendorf und die Dammbesetzung gegen die geplante B8, „sei eine Wurzel für die Entstehung der ökologischen Wählergemeinschaften in Königstein (ALK) und Kelkheim (UWG) gewesen“. Das sagte die ALK deutlich 2009 als sie den Damm-Besetzern einen 500 Euro dotierten Umwelt Preis verliehen hat.

Der heutige Bürgermeister Leonhard Helm kennt Grundlage für das Scheitern des B8-Projekts: „Die damaligen Gegner haben einen jahrelangen politischen Streit, aber auch Rechtsstreit produziert. Am Ende gab es durch die rechtlichen Verfahren gar keine andere Chance für die Regionalversammlung, als das Projekt abzulehnen. Einfache Lösungen für den zunehmenden Verkehr, wie sie am Anfang noch denkbar gewesen wären, sind bis heute deshalb nicht mehr möglich.“ Das Regierungspräsidium schätze damals aufgrund der Gegebenheiten und dem massiven Wiederstand die den Eingriff in die Natur als stark und die Verkehrsentlastung als gering ein. Die ALK trägt Anteil daran, wie aus ihrer Geschichte herauszulesen ist.

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